Demoaufruf von Death in Custody für den 19.03

übernommen von Death in Custody

Als „Death in Custody„-Bündnis rufen wir zusammen mit der Kampagne „Gemeinschaftlicher Widerstand„ zur Demonstration am 19.03 in Moabit auf. Die Demo findet im Rahmen der Aktionswoche zum 15.03 (Tag gegen Polizeigewalt) und 18.03 (Tag der politischen Gefangenen) statt. Seit 1990 sind in Deutschland mindestens 180 Illegalisierte, Geflüchtete und BPoCs in Gewahrsam oder in Anwesenheit von Polizist:Innen gestorben, teils auch erschossen und ermordet worden. Alleine für das Jahr 2020 sind bis jetzt schon 12 Fälle bekannt. Nicht in diesen Zahlen enthalten sind die tödlichen Folgen von Abschiebungen, die Beteiligung deutscher Polizist:Innen bei Push-Backs an den Außengrenzen der EU, sowie eine anzunehmende hohe Dunkelziffer. Viele Fälle werden von der Polizei und Justiz als „Suizid„ und „Notwehr„ abgestempelt, auch wenn Indizien oder Beweise das widerlegen.

Continue reading

Kundgebung am 28.02: In Gedenken an die Opfer rassistischer Polizeigewalt – Die Polizei beendet keine Konflikte, sondern Leben

Stell dir vor du sitzt in deiner Wohnung und bekommst mit, dass es in der Wohnung nebenan Streit gibt. Das Ganze lässt dir keine Ruhe und so gehst du sogar vor die Tür, um nachzuschauen was da vor sich geht. Du stellst fest, dass es in der Wohnung nebenan einen Streit gibt, traust dir aber nicht zu, einzugreifen. Dennoch möchtest du auch nicht einfach so tun, als ob nichts ist. Also rufst du die Polizei an und meldest den Konflikt. Wenige Minuten später erscheinen die Beamt:Innen und du denkst dir, dass nun endlich jemand da ist, um den Konflikt zu beenden.

Doch viel zu oft deeskaliert sie keine brenzligen Situation, sondern befeuert diese. Sie schreit auf die Leute ein, bedroht sie, nutzt Pfefferspray, Schlagstöcke oder ähnliches, fixiert Menschen, drückt sie zu Boden und in manchen Fällen kommt auch die Schusswaffe zum Einsatz. Es besteht also jederzeit die reale Gefahr, dass bei jedem Polizeieinsatz Menschen verletzt oder gar umgebracht werden.

Continue reading

In Gedenken an Ferhat Mayouf | Tod in Gewahrsam ist kein Einzelfall

Am 23.07.2020 verbrannte Ferhat Mayouf in seiner Zelle. Die JVA Moabit, Polizei und Justiz erklärten den Fall zu einem Suizid und sprechen sich damit von jeder Verantwortung frei. Hintergrundinformationen und Augenzeugenberichte zeichnen allerdings ein anderes Bild: Ferhat Mayouf war psychisch instabil und sprach von Depressionen. Er bekam durch den Knast jedoch keine Unterstützung, im Gegenteil wurde er 23 Stunden täglich eingeschlossen und isoliert. Rippenbrüche weisen auf mögliche Misshandlungen durch Wärter*innen hin. Als die Zelle brannte, standen JVA-Mitarbeiter*innen vor der Tür und unternahmen nichts, auch auf Hilferufe von anderen Gefangenen reagierten sie nicht. Das macht deutlich: Ferhat Mayoufs Tod war kein tragischer Unfall, kein freier Entschluss zum Suizid. Die JVA Moabit und die deutsche Justiz sind verantwortlich für seinen Tod!

Für die Verantwortlichen folgten keine Konsequenzen, bis heute. Das ist kein Zufall – und vor allem kein Einzelfall.

Die Ermordung von Oury Jalloh 2005 ist wohl das bekannteste Beispiel dafür, dass Behörden einer Aufarbeitung nicht nur im Wege stehen, sondern aktiv Verbrechen von Bediensteten des Staates vertuschen. Auch nach Oury Jallohs Tod war von Suizid die Rede. Nur dank der kontinuierlichen Arbeit von Angehörigen, Freund*innen und Aktivist*innen ist einer breiten Öffentlichkeit bekannt, dass Oury Jalloh von Polizisten ermordet wurde. Der Name Oury Jalloh wurde so zu einem traurigen Synonym für die mörderische rassistische Polizeigewalt in Deutschland. Seit seinem Tod am 07.01.2005 sind mindestens 97 weitere von Rassismus betroffene Menschen in Gewahrsam gestorben oder durch die Polizei getötet worden.

Kontakt mit der Polizei endet für viele Menschen tödlich. Eine lückenlose Aufklärung aller Umstände ist umso (lebens)notwendiger. Schlimm genug, dass die verantwortlichen Behörden diese boykottieren und verschleppen. Es mangelt aber auch an gesellschaftlichem Druck. Der in Deutschland allgegenwärtige Rassismus und der verbreitete Glaube an die Unfehlbarkeit der Polizei und anderer exekutiver Organe führen zu einer tödlichen Gleichgültigkeit den Opfern, Überlebenden und ihren Angehörigen gegenüber.

Wir aber finden: Jeder Tod im Knast, Gewahrsam oder durch Polizei ist einer zu viel.

Continue reading

Maria Gedenkkundgebung am 24.1.21 – 15 Uhr

Am 24.1.21 jährt sich der Mord an Maria zum ersten Mal.

Maria wurde vor fast einem Jahr in ihrer Wohnung von vier Bullen ermordet, nachdem ihr Mitbewohner diese gerufen hatte, weil er sich von ihr bedroht gefühlt hatte.

Wir sind nach wie vor traurig und geschockt, aber auch wütend über diesen feigen Mord.

Deshalb rufen wir am Sonntag den 24.1.21 um 15 Uhr zur Gedenkkundgebung für Maria auf!

Rest in Power!

Verfahren gegen Antifaschistin in zweiter Instanz: Aufruf zur solidarischen Prozessbegleitung

Antifaschistische Praxis Verteidigen!
Solidarische Prozessbegleitung im Kontext der Gegenproteste zum Rudolf-Heß-Marsch 2018

Kundgebung Montag 5.10. 12:00, Turmstr. 91,
Verhandlung 13:00 im Raum B306

Am 18. August 2018 wurden 700 Nazis von rund 2.300 Polizist*innen durch Berlin eskortiert um ungestört Hitlers Stellvertreter, Rudolf Heß, gedenken zu können. Um dies zu verhindern, beteiligte sich ein*e Antifaschist*in an einer Blockade auf der Landsberger Allee.

Continue reading

Knäste töten – Demo zur Ermordung von Ferhat Mayouf durch den Knast Moabit

Rassismus tötet!

Am 23. 07.20 wurde Ferhat Mayouf durch den Knast Moabit ermordet. Er kam aus Algerien, war 36 Jahre alt, Person of Color und saß im Untersuchungsknast. Am 23.07 brannte es in seiner Zelle. Obwohl Schliesser*innen während des Brandes vor seiner Zelle standen und er fünf Minuten lang „Hilfe“ und „Feuer“ schrie, öffneten sie die Zellentür nicht. Jetzt sprechen sie von Suizid.

Continue reading

Maria B. – Gedenkdemo

Am Freitag den 24.07.2020 findet eine Gedenkdemo zum Anlass der Ermordung von Maria B. durch die Polizei statt.
Startpunkt ist um 17Uhr am Boxhagenerplatz.
Gemeinsam wollen wir den Opfern tödlicher Polizeigewalt gedenken.
Kein Vergeben, Kein Vergessen!

Maria B. – Von Polizisten ermordet

Am 24. Januar diesen Jahres drangen vier bewaffnete Männer in eine Wohnung in der Grünberger Str. in Friedrichshain ein. Sie brachen die Tür, des in der Wohnung befindlichen Zimmers auf. Dahinter fanden sie, wie erwartet, Maria B., die sich mit einem Messer in der Hand am Ende des Zimmers befand. Aus 6 Metern Entfernung schossen die Polizisten der jungen Frau in die Brust. Diese starb an den Folgen der Attacke.

Danach folgte die Tirade der Täter: Sie hätten richtig gehandelt, die Reaktion sei legitim gewesen, sie seien ja für solche Situationen „ausgebildet“.

Es gibt viele Berufsgruppen, die regelmäßig mit Messern konfrontiert sind: Sozialarbeiter*innen, Pfleger*innen, Türsteher*innen u.v.m. Diese Menschen haben nicht die Möglichkeit und höchstwahrscheinlich auch nicht den Willen ihr Gegenüber zu erschießen. Und trotzdem, oder gerade deswegen, sind sie in der Lage, solche Situationen zu regeln, ohne dass Menschen dabei sterben müssen. Außerdem gibt es in Berlin den Sozial Psychologischen Dienst, Psycholog*innen die der Polizei ohnehin zur Verfügung stehen. Und die u.a. dafür da sind, Menschen in Krisen zu begleiten und Situationen zu entschärfen.

Da stellt sich die Frage: warum morden Polizist*innen?

Unter anderem, weil sie keine Strafen befürchten müssen. In gerade einmal 6% aller Fälle in denen wegen unrechtmäßiger Gewaltanwendung gegen Poizist*innen ermittelt wird, kommt es zur Anklage. Polizist*innen sind häufig so von sich selbst und dem Recht ihrer Tat überzeugt, dass sie dafür sogar über Leichen gehen.

Gedenken an Maria im Kiez verankern!

Wie zu erwarten war, hat die Staatsanwaltschaft die „Ermittlungen“ gegen den Mörder eingestellt. Es gab weder eine anschließende Stellungnahme, noch eine Randnotiz in irgendeiner Zeitung. Als wäre das nicht genug, wurde eine Gedenktafel für Maria nun schon zum vierten mal entfernt Nächsten Monat ist der Mord an Maria schon ein halbes Jahr her und wie so viele andere Polizeimorde, komplett aus der Öffentlichkeit verschwunden. Das wollen wir ändern!

Der Mord an Maria muss öffentlich sichtbar bleiben! Sorgen wir gemeinsam dafür.

Zu viele Menschen, die von Polizist*innen ermordet wurden, sind in Vergessenheit geraten. Es liegt in unserer Verantwortung, ihre Namen wieder in die Öffentlichkeit zu tragen. Lasst uns gemeinsam den Opfern tödlicher Polizeigewalt gedenken. Kein Vergeben, kein Vergessen!

Kommt am Freitag, den 24.07. zum gemeinsamen Gedenken nach Friedrichshain!
17 Uhr Kundgebung am Boxhagener Platz
18 Uhr Demostart

Mehr Infos zu Maria findet ihr zB unter dem Punkt Maria oben auf der Seite.

Bericht zum Gedenken an Maria vom 23.05.20

Uns erreichte der folgende Bericht zu einer Aktion, bei der an den Mord an Maria B. gedacht wurde. Uns freut es sehr zu hören, dass Maria nicht vergessen ist.


„Am 23.05. versammelten sich ca. 20 Menschen am Boxhagener Platz, um an den Mord an Maria B. vor genau vier Monaten zu gedenken. Maria wurde in ihrer eigenen Wohnung in der Grünberger Str. in Friedrichshain von 4 Bullen erschossen. Während einige Leute Flyer verteilten (den Text mit mehr Informationen findet ihr unten) wurde über eine kleine mobile Anlage Musik und verschiedene Redebeiträge abgespielt. Anschließend versammelten sich noch einmal alle vor der Grünberger Str. 46 um an Maria zu gedenken. Hier wurden Blumen abgelegt, Kerzen angezündet und nochmal Flyer an vorbeikommende Passant*innen verteilt. Auf dem Rückweg kam es, zu einer Festnahme durch die Bullen. Wegen fadenscheinigen Gründen (fahren mit einem Fahrrad auf dem Gehweg), wurde eine Person mit auf die Wache genommen, kontrolliert mitsammt ganzkörperuntersuchung und ausziehen! Diese Aktion der Bullen ist nur als eins zu verstehen: eine absolute Provokation. Vor allem, weil es eine Aktion zum Gedenken an eine Person(Maria) war, die von eben diesen Bullen erschossen wurde. Anscheinend werden die Mörder nicht gern mit ihren Taten konfrontiert. Wir hoffen, dass die Aktion andere Menschen inspiriert, auch in diesen Zeiten Gedenken und Aktionen aufrecht zu erhalten.

***Flyertext***Maria B. – Von Polizisten ermordetAm 24. Januar diesen Jahres drangen vier bewaffnete Männer in eine Wohnung in der Grünberger Str. in Friedrichshain ein. Sie brachen die Tür, des in der Wohnung befindlichen Zimmers auf. Dahinter fanden sie, wie erwartet, Maria B., die sich mit einem Messer in der Hand am Ende des Zimmers befand. Aus 6 Metern Entfernung schossen die Polizisten der jungen Frau in die Brust. Diese starb an den Folgen der Attacke.Danach folgte die Tirade der Täter, was sie alles richtig gemacht hätten und was aller, außer ihrem Verhalten falsch gewesen sei. Sie hätten ruhig auf Maria eingeredet, gleichzeitig war die Situation unübersichtlich. Sie hätten sich bedroht gefühlt, von einer verschlossenen Zimmertür, welche sie kurz darauf aufbrachen. Sie kamen nicht auf die Idee, das Zimmer wieder zu verlassen. Vier ausgebildete „Professionelle“ und eine „psychisch Kranke“. Und trotzdem hat die Ausbildung nicht dafür gereicht, dass alle Menschen in dem Raum überleben.Es gibt sehr viele Berufsgruppen, die regelmäßig mit Messern konfrontiert sind: Sozialarbeiter*innen, Pfleger*innen, Türsteher*innen u.v.m. Sie haben nicht die Möglichkeit und höchstwahrscheinlich auch nicht den Willen ihr Gegenüber zu erschießen. Und trotzdem, oder gerade deswegen, sind sie in der Lage, solche Situationen zu regeln, ohne dass Menschen dabei sterben. Genauso gibt es in Berlin den Sozial Psychologischen Dienst, der u.a. dafür da ist mit Menschen in Krisen zu sprechen und Situationen zu entschärfen. Und selbst der Polizei stehen eigentlich Psycholog*innen zur Verfügung, die mit dazu gerufen werden können.Da stellt sich die Frage: warum morden Polizist*innen?Wahrscheinlich, weil sie keine Strafen befürchten müssen. In gerade einmal 6% aller Fälle in denen wegen unrechtmäßiger Gewaltanwendung gegen Poizist*innen ermittelt wird, kommt es zur Anklage. Polizist*innen sind häufig so von sich selbst und dem Recht ihrer Tat überzeugt, dass sie dafür sogar über Leichen gehen.Gedenken an Maria im Kiez verankern!Wie zu erwarten war, hat die Staatsanwaltschaft die „Ermittlungen“ gegen den Todesschützen sang- und klanglos eingestellt. Es gab weder eine anschließende Stellungnahme, noch eine Randnotiz in irgendeiner Zeitung. Weiterhin wurde eine Gedenktafel für Maria nun schon zum vierten mal entferntDer Mord an Maria muss öffentlich sichtbar bleiben!Sorgen wir gemeinsam dafür.Mehr Infos: https://de.indymedia.org/node/73539