Ausbruch aus dem Knast in Aachen
Update 01.12.09: In den Morgenstunden wurde der zweite Entflohene von den Bullen wieder inhaftiert. Auf einem Fahrrad fahrend wurde er von einem Fahrzeug des Sondereinsatzkommandos angefahren, Verletzungen wenn nicht gar sein Tod wurden billigend in Kauf genommen. Die Koalition der hetzerischen Medien und der Bullen, die pausenlos davon sprachen, dass die beiden Ausgebrochenen rücksichtslos von ihren Schusswaffen gebraucht machen und eine Gefahr für die BürgerInnen darstellen würden. Die BürgerInnen, die mal wieder diese hinterlistige Propaganda unhinterfragt schluckten, wurden zu DenunziantInnen und HelferInnen der Mächtigen und nur durch ihre Hilfe war es überhaupt nur möglich die Beiden wieder hinter die grauen Mauern zu bringen. Einer der beiden schilderte in einem Zeitungsinterview, dass sie explizit vorher abgemacht hatten niemanden zu verletzen oder zu töten. Sofort wurde am Donnerstag Abend schon in den ersten Meldungen von einer sehr hohen Gewaltbereitschaft und sehr niedrigen Hemmschwelle der Beiden gesprochen, was sich nun als unwahr herausgestellt hat, aber von den Bullen und den Medien auch nur dazu genutzt wurde, um die Sympathien in der Bevölkerung auf ein Minimum sinken zu lassen. Mal wieder ein gutes Beispiel für die Verlogenheit der Mächtigen und ihrer willigen Schergen.
Update 29.11.09: Nach drei Tagen auf der Flucht wurde heute einer der Entflohenen von der Polizei in Mühlheim festgenommen. Der andere ist immer noch flüchtig. Der Festnahme ging eine, und diese geht immer noch weiter, Medienhetzkampagne wie sie es schon lange nicht mehr gab voraus.
In den Abendstunden des 26. November gelang es zwei Inhaftierten aus der JVA Aachen zu fliehen. Sie überwältigten zwei Bedienstete und erbeuteten dabei ihre Waffen. Mittels eines in ihre Kontrolle gebrachte Taxi fuhren sie nach Kerpen, wo sie in ein anderes Taxi umstiegen, welches sie nach Köln fuhr. Eine Sofortfahndung, unter anderem mit Hilfe eines Hubschraubers, wurde von den Bullen eingeleitet, blieb aber vorerst erfolglos. Die Bullen behaupten in ihrer ersten Pressemitteilung, dass die beiden Entflohenen auch so gefährlich seien, ohne dabei aber die strukturelle Gewalt zu erwähnen, welche durch den Knast ausgelöst wird. Die Presseorgane übernehmen selbstverständlich unhinterfragt diese Worte und tragen sie weiter und schüren damit ein Klima der Angst, was den Bullen natürlich wieder eine Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten eröffnet, die ansonsten schwerer zu rechtfertigen gewesen wären.
Dieser Ausbruch war der erste aus der vor 14 Jahren eröffneten Anstalt, in welcher ein hoher Sicherheitsstandart vorherrscht, da hauptsächlich Langstrafler und als gefährlich eingestufte Gefangene inhaftiert sind.
Wir begrüßen es, wenn Gefangene den Mut und die Entschlossenheit besitzen und sich ihrem zwangsweisen Aufenthalt hinter den grauen Mauern entziehen, indem sie die Möglichkeit zur Flucht ergreifen. Knäste, und alle anderen Zwangsanstalten, stellen keine Lösung für die Probleme dar, die aus der gegenwärtigen Organisierung der Gesellschaft entstehen und Menschen dazu zwingen eingesperrt zu sein, und gehören deshalb abgeschafft. Knast bedeuten immer Leid, Trauer, Freiheitsentzug, Entfernung von Angehörigen und FreundInnen und bekämpft nur die Symptome und nicht die Ursachen, die diese Gesellschaft produziert. Die Abschaffung der Knäste kann nur im Prozess des Umstürzens dieser Gesellschaft und auf dem Weg zu einer befreiten Gesellschaft geschehen.