Amadeu setzt den Kampf fort
Noch weniger als einen Monat bis zur Stunde der Wahrheit.
Weniger als einen Monat bis die Frist für das Abkommen ausläuft, das der Genosse Amadeu Casellas letzten November als Ergebnis des Kampfes, den er vergangenen Sommer geführt hat, mit der Knastleitung unterzeichnet hat. Mit Verfall dieser Frist werden sie anfangen müssen ihm Erlaubnisse zu erteilen um dann einen neuen Prozess (dritte Instanz) eröffnen zu können. Bald werden wir wissen, ob sie zu ihrem Wort stehen werden oder ob es einfach nur eine Verarschung war.
Während dieser Monate hat Amadeu es weder aufgegeben über seine Knastsituation noch über die seiner Mitgefangenen zu berichten. Auf Grund dessen hat er von einigen Knastangestellten „Besuch“ bekommen, die versucht haben, ihn dazu zu bringen von seiner kämpferischen Haltung nach Außen Abstand zu nehmen. Sie haben versucht ihn zu erpressen, zu korrumpieren, zu provozieren und einzuschüchtern. Sie haben es jedoch nicht geschafft.
Der letzte Besuch, den er erhalten hat, war der vom Knastleiter von Brians 2, einer der juristischen Instanzen der Generalität und noch ein paar anderen Einzelpersonen.
Dieses mal haben sie mit großer Ernsthaftigkeit versucht ihm von der Veröffentlichung seiner Kommuniques abzuraten – zu seinem Wohle. Amadeu hat sich nicht einschüchtern lassen.
Hiermit veröffentlichen wir sein Kommunique, in dem er alle solidarischen Menschen dazu einlädt ihn bei seinem ersten Ausgang zu begleiten. Der Grund ist ein Prozess aufgrund seines Beschäftigungsverhältnisses mit dem Knast Quatre Camins, wo er vor dem Hungerstreik letzten Sommer eingesperrt war.
Hier war er als Arbeiter tätig gewesen. Allerdings haben sie ihn nach 38 Tagen Hungerstreik, als sie ihn ins Krankenhaus Terrassas gebracht haben, feige gefeuert, anstatt sein Recht anzuerkennen, wonach er, da er krank war, Arbeitslosengeld hätte bekommen müssen. Ohne für seine TFR aufzukommen oder ohne sich jeglichen Unrechts dieser Vorgehensweise bewusst zu sein.
Überdies hinaus wurden innerhalb der letzten Wochen all jene, die ihn besucht haben, wie auch seine Anwältin unter Druck gesetzt. Letzten Samstag haben die Schließer von Brians 2 Probleme gemacht, als Amadeu seiner Anwältin einige Dokumente geben wollte. Zusammen mit einer anderen Person, die kein_e Angehörige_r von Amadeu war, wurde sie von vier Schließern angehalten und bedroht, wobei sie auch versucht haben, ihr die Dokumente abzunehmen
Deshalb denken wir, dass es wichtig ist, dass Amadeu nicht alleine bleibt und dass wir, als solidarische Menschen, weiter an seiner Seite stehen, um darauf zu achten, dass das Abkommen respektiert wird.
Und welch bessere Gelegenheit hierfür gibt es als diesen Prozess.
Antiknast Koordination Barcelona, 24.1.09
Amadeus Kommuniqué
Am 03.03.09 werde ich zwei Prozesse haben. Einmal um 11:45 Uhr morgens und dann um 11:50 Uhr den nächsten. Sozialgericht No.1 Barcelona, Ronda San Pedro No.41, zweiter Stock.
Es sind Prozesse gegen den Knast Quater Camins. Die Beschuldigten sind Custodio saldan Bonilla, Knastsleiter, und Domnigo Estrepa Camacho, von der Knastverwaltung, der für die nächtlichen Arbeiten im Knast zu der Zeit verantwortlich war, in der ich dort gearbeitet habe.
Die Anschuldigungen gelten betreffen darüber hinaus die CIRE- Zentrum für eine Initiative nach der Reintegration – die Dienste der Generalität wie auch die Justizabteilung.
Ich beschuldige all diese Leute und Teilhaber an der Ausbeutung der unbegründeten Kündigung, der Nichteinhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen für die Arbeiter_innen sowie das Nichtzahlen von angemessenen Löhnen.
Um die Arbeiten zu realisieren, die für den Erhalt des Knasts dringend notwendig sind – wozu Drucklufthammer, Motorsägen usw. benutzt werden – wurden uns weder Helme, Handschuhe, Sicherheitsschuhe noch Brillen zur Verfügung gestellt. Ich war nicht versichert zu dem haben sie mir nicht einmal den Mindestlohn gezahlt. Genauso wie es kein Geld für Überstunden oder zusätzliche Löhne (13ter, 14ter Monatslohn) oder meine TFR gab. Über meine Kündigung wurde ich nicht einmal informiert.
Wir alle wissen, dass jedes Bauunternehmen hierfür Millionen Entschädigung zu zahlen hätte, wahrscheinlich müsste es sogar schließen.
Solche Figuren aber denken sie seien immun und haben sich selbst zu Richtern, Magistraten und patentierten Henkern gemacht. Das muss beendet werden.
Deshalb fordere ich die Gesellschaft auf, sich am 03.03.09 vor dem Sozialgericht No.1 um 11:00Uhr morgens mit Transpis und allem was sie vernünftig finden zu versammeln um mich im Kampf gegen den Missbrauch der Knäste und gegen seine Schließer zu unterstützen.
18.01.09,
Amadeu Casellas Ramon
Brians 2, Barcelona