Demo am 17.8. nach repressiven Angriffen in Berlin
In den Morgenstunden des 14. August wurden in Berlin mehrere Wohnungen, darunter auch die Rigaer94, von übereifrigen Staatsschutzbütteln gestürmt. Es geht Bullen darum, Verantwortliche nach militanten Angriffen auf Jobcenter Anfang Mai und einer kraftvollen Demo am Kottbusser Tor in Solidarität mit den Aufständischen in der Türkei Anfang Juni zu finden.
Wir dokumentieren den Demoaufruf und die Stellungnahme der Rigaer94.
Demo Aufruf:
Samstag 17. August – 17:00 Uhr – Bersarinplatz
Am 14. August um 6:00 früh wurde unser Haus gestürmt, um zwei Zimmer unserer Mitbewohner zu durchsuchen. Die Vorwürfe sind haltlos und dienen der allgemeinen Repression gegen kämpferischen Antikapitalismus. Neben unserem Haus wurden im selben Zeitraum weitere Wohnungen von Freund_innen und Genoss_innen durchsucht. Die Diffamierungen seitens der Presse und der Bullen, welche von „Terrorzelle“ bis „Bildungsferne Schichten“ reicht, schüchtern uns nicht ein. Wenn kollektives Leben und Besetzung von Eigentum als Terror verstanden wird, dann sind wir, waren wir und werden wir immer als Terrorist_innen gelten. Wirklich terrorisiert werden Menschen jedoch durch die kapitalistische Verwertungslogik und alle repressiven gesellschaftlichen Strukturen.
Gegen ihre Konstrukte setzen wir unsere Solidarität mit allen Betroffenen. Der Überfall auf unser Haus ist nervig, zeitraubend und erniedrigend. Ihre Rechnung, uns alle morgens aus den Betten zu zerren, ist allerdings nicht aufgegangen – Grüße an die Frau vom Staatsschutz:“ja!, wir sitzen wirklich jeden morgen alle zusammen in der Küche und trinken Kaffee um 6:00 Uhr.“ Unsere Widerständigkeit haben wir durch diesen Repressionsschlag sicher nicht verloren. Das einzige was sie erreicht haben, ist uns darin zu bestärken, dass wir unsere kämpferische Haltung und unsere Unversöhnlichkeit mit Staat und Kapital weiter leben werden. Unsere Solidarität gilt dabei nicht nur den Betroffenen der Razzien, sondern auch den Akteur_innen, die dem alltäglichen Terror von Polizei und Jobzentren etwas entgegensetzen.
Um ein Zeichen gegen die andauernden Schikanen und Repressionen zu setzen möchten wir morgen gemeinsam mit euch eine Demo gestalten, bei der wir unsere Wut über ihre Repression, aber auch unsere Entschlossenheit linksradikale Strukturen zu verteidigen, auf die Strassen tragen wollen. Wir werden es uns auch weiterhin nicht nehmen lassen die Zähne zu zeigen! Wir werden weiterhin die kapitalistischen Zustände, die hier vorherrschen, klar benennen und bekämpfen.
Wir werden uns nicht davon abhalten lassen – wie Kratzbürsten auf Seide – die ganze Scheiße aufzureißen. Der Kampf gegen Staat und Kapital, Macht und Herrschaft wird solange weitergehen, bis alle staatlichen Institutionen dem Erdboden gleichgemacht worden sind.
Niemals aufgeben!
Niemals kapitulieren!
Unsere Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als jede Autorität!
Freiheit für alle politischen Gefangen!
Freiheit für die X-Box!
Deshalb rufen wir am Samstag um 17.00 zur Demo am Bersarinplatz auf!
Angriff auf Rigaer 94
Heute gegen kurz nach 6.00 Uhr haben mehrere Hundertschaften (13te, technische Einheiten, LKA und das SEK) unser Haus gestürmt und zwei Durchsuchungsbescheide vollstreckt. Dabei flexten und brachen sie Türen auf, stürmten alle Zimmer unseres Hauses und trieben die Leute zusammen.Erstaunlicherweise verzichteten sie diesmal auf größere Randale in unserem Haus. Es wurde ein Zimmer im Zusammenhang mit der Solidaritätsbekundung mit den Revolten in der Türkei (versuchter Mord) und ein weiteres Zimmer im Zusammenhang mit Angriffen gegen Ausbeutung und Arbeitswahn (Brandstiftung an Jobcenter) durchsucht. Ein Beschuldigter wurde gezwungen seine DNA abzugeben. Sie schnüffelten aber nicht nur selber, sondern nötigten mehrere Hunde vermeintliche Sprengstoffe um Brandmittel zu finden. Sie sicherten mit einem Hubschrauber unser Dach und besetzen es mit einer Einheit des SEK. Zeitgleich griffen sie weitere Projekte, Wohngemeinschaften und Wohnungen von Genoss_innen an und durchsuchten diese ebenfalls. Gegen 12.30 Uhr waren die Cops wieder aus unserem Haus verschwunden. Vorher gaben sie sich zu unserem Erstaunen einige Mühe uns die Türen zu reparieren, auch wenn sie sich dabei nicht allzu schlau anstellten. Bevor sie unser Haus verließen nahmen sie noch einiges an altem Müll von unserem Dachboden mit und die x-box des Hauses, was wir darauf zurückführen, dass sie unterbinden wollen, dass wir in zahlreichen Nächten bei Grant Theft Auto die Stadt zerlegen. Spaß beiseite! Wir sind stink sauer, wir hassen euch und keiner will euch haben! Wir sehen diesen Angriff nicht nur auf unsre Projekte bezogen, nicht nur darauf, dass wir nicht bereit sind die ganze scheiße hinzunehmen, sondern es geht auch darum selbstbestimmtes Leben im Kollektiv als Gegenmodell zu kapitalistischer Vereinzelung anzugreifen. Während die sich aber andauernd untereinander gestritten haben, haben wir versucht das Beste draus zu machen.
Um 20:00h wird es eine spontane Demonstration vom Spreewaldplatz durch X-berg geben. Diese Demo ist nicht angemeldet !
Wir werden da sein 14.08.2013 you will remember! A.C.A.B!