Ein Brief von Kostas Gournas, einer der sechs inhaftierten AnarchistInnen
Kostas Gournas ist einer der sechs vor kurzem in Athen inhaftierten AnarchistInnen, von der Polizei beschuldigt der Mitgliedschaft in der Stadtguerillagruppe Revolutionary Struggle. Kostas schrieb den folgenden kurzen Brief an den Minister für die öffentliche Ordnung, Michalis Chrysochoidis, am Freitag den 16.4. als er noch immer im 12. Stock der Athener Polizeihauptzentrale festgehalten wurde. Während er Kostas dort offensichtlich gefoltert wurde (von der Polizei veröffentlichte Fotos belegen dies). Er ist in der Zwischenzeit in den Knast von Trikala, in Norden des Landes, verlegt worden. Zusammen mit einem anderen der sechs verhafteten AnarchistInnen (Vaggelis Stathopoulos) wird er unter “Spezialbedingungen” – dies bedeutet ein beschränkter Zugang zur Toilette und zu Wasser und mehrere Hindernisse in seiner Kommunikation mit Verwandten und VerteidigerInnen – festgehalten.
Ich möchte persönlich dem Minister für die öffentliche Ordnung, Michalis Chrysochoidis, für die besondere Behandlung, die er für mich reserviert hat, danken, mit den Schlägen, Drohungen gegen meine Frau und Kinder und meine Untersuchungshaft im Knast von Trikala, welche mir das elementare Recht eines jeden Gefangenen, die Kumminikation mit seiner Familie, verweigert. Ehrlich gesagt, konnte ich nicht glauben, dass er sich auf dieses Niveau herablassen würde. Allerdings, weil ich seit meinem 20. Lebensjahr gelernt habe Hindernisse zu überwinden, werde ich mich aufrecht halten. Sie werden weder meine körperliche noch meine politische Vernichtung erreichen.
Kostas Gournas
16. April 2010
12. Stock, Polizeihauptquartier, Athen
Die Drohungen und Folter gegen diejenigen, die festgehalten werden im Bezug auf den “Revolutionary Struggle Fall” werden nicht in der Vernichtung von irgendeiner/m von uns resultieren. Sie scheinen nicht zu verstehen, dass keiner von uns nicht einen einzigen Schritt zurück machen wird. Wir sind, und werden an ihrer Seite bleiben. Unsere Solidarität kann nicht “ausgerottet”werden.
GenossInnen und Angehörige von Kostas Gournas