Gruß an unsere Freund*innen und Genoss*innen –
die heute nicht unter uns sein können – auf der Abschlußkundgebung der Demonstration „Mietenwahnsinn stoppen“ und im Rahmen der Veranstaltung „25 Jahre Barrikadentage“ am 10. Nov. 2012 vor den ehemals besetzten Häusern in der Hafenstraße.
Wir wollen an dieser Stelle auch unsere Freund*innen und Genoss*innen grüßen, die heute nicht unter uns sein können.
Das sind u.a.
Burkhard Garweg, Daniela Klette und Volker Staub.
Burkhard hat hier in der Hafenstraße gewohnt, Daniela und Volker waren oft – auch über längere Zeit – hier und sie waren an vielen Diskussionen und Aktionen beteiligt.
Seit den 1990er haben wir sie nicht mehr gesehen.
Ihnen wird von der Bundesanwaltschaft die sog. „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung RAF“ nach § 129a vorgeworfen.
Sie sollen u.a. an der Sprengung des KnastNeubaus Weiterstadt 1993 beteiligt gewesen sein. Der Knast – eine Neuentwicklung zur totalen Überwachung – wurde durch diese Sprengung fast komplett zerstört ohne dass dabei Menschen verletzt wurden.
Nach ihnen wird auch heute noch öffentlich gefahndet.
Burkhard, Daniela und Volker, wir wünschen euch viel Kraft und Lebensfreude,
wir haben euch nicht vergessen!
Weiter wollen von hier aus auch Sonja Suder und Christian Gauger grüßen.
Am 21. September dieses Jahres begann der Prozess gegen die beiden in Frankfurt. Sie sind angeklagt als Mitglieder der Revolutionären Zellen / der Roten Zora (RZ) in den 1970er Jahren an drei Brand- bzw. Sprengstoffanschlägen teilgenommen zu haben.
Ein Anschlag (22. August 1977) richtete sich gegen MAN, gegen deren Beihilfe zur Herstellung südafrikanischer Atombomben.
Ein zweiter (August 1977) richtete sich gegen die KSB, als weltweiter Zulieferer von Komponenten für den Bau von AKW.
Sonja wird außerdem vorgeworfen, sie habe den Überfall auf die OPEC-Konferenz in Wien (Januar 1975) logistisch unterstützt.
Im Juli 2000, 22 Jahre nach ihrem Verschwinden wurden Sonja und Christian in Paris festgenommen. In einem Auslieferungsverfahren stellte ein französisches Gericht jedoch fest, dass die ihnen vorgeworfenen Taten verjährt sind. So konnten sie ganz legal in Frankreich leben. Die deutschen Behörden beantragten 2007 einen neuen, „europäischen“ Haftbefehl und so wurden sie 2011 nach Deutschland ausgeliefert.
Sonja sitzt seit September 2011 in U-Haft im Preungesheimer Knast, Christian ist wegen einer schweren Erkrankung von der Haft verschont.
Auf das Angebot der deutschen Staatsanwaltschaft vor zehn Jahren zu Haftverschonung und Bewährungsstrafe gegen ein Geständnis und freiwilliger Rückkehr nach Deutschland haben sie sich nicht eingelassen. Kein Deal und keine Aussagen, das gilt für Sonja und Christian bis heute.
In dieser Haltung sind sie im laufenden Prozess auf unsere Unterstützung angewiesen sorgen wir dafür, dass sie sich nicht ausgeliefert fühlen Sonja und Christian, auch euch viel Kraft und Lebensfreude!
Wenn die Bundesanwaltschaft auch nach fast 40 Jahren Christian und Sonja verfolgt, so meint das sicher nicht hauptsächlich Rache, sondern es soll ein Signal ausgesendet werden, – „wir kriegen euch alle und wenn es ein Leben dauert!“ – um von radikalen politischen Denken und Handeln, von militanter Aktion abzuschrecken.
Aber solange über diese menschenfeindlichen, kapitalistischen Verhältnisse die Menschen weltweit unterdrückt und ausbeutet werden, wird ihnen das nicht gelingen.
In diesem Sinne:
tief durchatmen und den Panzer der Normalität sprengen!
vorwärts und nicht vergessen die Solidarität!