In Solidarität mit den fünf inhaftierten Anarchist_innen aus Barcelona
Am 13. November, um 2:45 Uhr, drang die ´Policía Nacional` mit Gewalt in eine Wohnung in Barcelona ein, um vier anarchistische compañerxs festzunehmen; in den Morgenstunden kam es zu einer weiteren Festnahme. Den Betroffenen wird vorgeworfen, einen Sprengkörper platziert zu haben, der am 2. Oktober in der Basílica del Pilar in Zaragoza explodierte. Alle Betroffenen wurden unter Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes inhaftiert und werden in den nächsten Tagen, am Staatsgerichtshof in Madrid, dem Richter Eloy de Velasco vorgeführt.
Gleich morgens wurde die Medienmaschine in Gang gesetzt. Die ´Policía Nacional` stellte dafür die Bilder der Festnahme und der Hausdurchsuchung zur Verfügung. Wie selbstverständlich werden ihre Identitäten verbreitet. Der Innenminister, Fernández Díaz, zeigt sich triumphierend in allen Massenmedien. Stolz auf die Festnahmen und vom Justizerfolg des spanischen Staats überzeugt, der versucht unsere compañerxs hinter Gefängnismauern einzusperren, um die Rache zu beenden, die der chilenische Staat mit seiner Logik von Justiz und Recht nicht konkretisieren konnte.
Justiz- und Medienapparat bereiten seit Monaten das Feld für einen repressiven Schlag auf die, die inner- und ausserhalb der Sozialen Bewegungen, als besonders gefährlich eingestuft werden. So werden zu bestimmten Momenten nur die ´antisistemas` und die Anarchisten für die Wut einer Demonstration verantwortlich gemacht, in dem Versuch, die Wut die bei Zeiten aus den Schemen ausbricht, wieder in sie einzuordnen. Im Kontext der Bewaffnung kommen alte Spielkarten zum Zug: das berühmte “anarchistische Dreieck” gab der galizischen Presse Anlass für Berichte, sowie auch die Platzierung von Sprengkörpern im Sitz einer italienischen Bank in Barcelona und in Valencia. Konspiranoide Theorien, die der Presse und vielen Leser_innen so gefallen, traten dabei wieder in Erscheinung. Vor einigen Monaten wurden die Räumlichkeiten der CNT in Sabadell (Catalunya) durchsucht und fünf Anarchist_innen wegen angeblicher Aufrufe im Internet und Besitzes von Brandsätzen festgenommen. Nach vier Monaten Haft unter dem FIES-3 Regime, wurden sie mit Strafen freigelassen. Die letzten Festnahmen in Barcelona machen den Angriff auf die anarchistische Bewegung mehr als deutlich.
Wir sind nicht daran interessiert aufzuzeigen, ob unsere compañerxs schuldig oder unschuldig sind, weil wir nicht Sprache der Macht, die Sprache der Demokratie sprechen. Wir werden weder beim Spiel des Schweigens mitspielen, noch bei dem der Opferrolle oder dem der Niederlage. Wir sind zutiefst verletzt, weil sich unsere compañerxs in dieser Situation befinden, aber wir alle wissen, dass unsere Gedanken und unser Handeln, wenn sie konkret werden, früher oder später dem realsten Gesicht des Systems gegenüber stehen.
Der Zusammenarbeit der verschiedenen Staaten trotzen, die Solidarität mit den compañerxs kennt keine Grenzen!
Nieder mit den Mauern des Staates!
Gesundheit und Anarchie! Wir wollen sie wieder bei uns haben!
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