Kundgebung mit Konzert am Frauenknast Berlin-Pankow am 8. Oktober
Am Samstag, den 8. Oktober wird es vor dem Frauenknast in Berlin-Pankow eine solidarische Kundgebung mit einem Hip Hop-Konzert (Lena Stöhrfaktor und Tapete) geben. Veranstaltet wird dieses von der Berliner Antiknastgruppe Kiralina, die inhaftierte Frauen mit Knastpaketen unterstützen. Den Frauenknast Pankow findet ihr in der Arkonastraße 56, in der Nähe des S- und U-Bahnhof Pankow, los geht es um 14 Uhr.
Am Abend wird es dann im New Yorck 59 in Berlin-Kreuzberg eine Soliparty für das feministische Antirepressionsbüro a.r.a.p. geben.
Aufruf für die Kundgebung mit Konzert am Frauenknast Pankow
Kiralina gründete sich als Gruppe 1995, mit dem Ziel, Frauen im Knast zu unterstützen.
Im Laufe der Jahre hatte die Gruppe immer wieder unterschiedliche Schwerpunkte, was jedoch kontinuierlich organisiert wurde, sind Knastpakete.
Nach § 33 Strafvollzugsgesetz ist der Empfang eines Nahrungs- und Genussmittelpaketes zugelassen zu Weihnachten, zu Ostern und zu einem von dem Gefangenen zu wählenden weiteren Zeitpunkt im Jahr. Alle Gefangenen der Berliner Frauenknäste können ihre Pakete bei uns beantragen.
Einerseits verschicken wir (durch Spenden) die Knastpakete, andererseits haben wir noch weitere Schwerpunkte gesetzt. Wir wollen uns mit dem Thema Knast auseinandersetzen, seine sichtbaren und sichtbaren Zwecke, Funktionen und Einflüsse offenlegen, weil wir die in der Gesellschaft fehlende gründliche Auseinandersetzung mit Knast und anderen Zwangsanstalten als einen gravierenden Mangel ansehen.
Die Realität von Knästen wird an den Rand der Gesellschaft verdrängt, Haft wird tabuisiert und die Gefangenen werden isoliert.
Wir finden es notwendig, genau diese Themen in die Öffentlichkeit zu bringen!
Außerdem finden wir es wichtig die Bedeutung von Knast und Zwangsinstitution für die Gesellschaft zu thematisieren. Unsere Gesellschaft basiert auf diversen Ausschließungsprozessen, wobei Knast die Zuspitzung der sozialen Kontrolle darstellt.
Mit der Situation der Frauen nach außen zu gehen, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und die Auseinandersetzung über das Thema Knast anzuregen ist uns aus all diesen Gründen wichtig.
Wir sehen diese Kundgebung mit Musik als Möglichkeit die Isolation der Gefangenen und die Tabuisierung von Knästen anzugreifen.
Lassen wir uns nicht auf die staatliche Logik ein, dass es Menschen gibt die in den Knast gehören.
Für mehr Solidarität und Unterstützung für die Leute im Knast!!!
Für eine Gesellschaft ohne Knäste!!!