Redebeitrag zur Demo in Solidarität mit Dennis und allen Opfern von Polizeigewalt

Still not loving police - Fuck the CopsÜber 200 solidarische Personen versammelten sich am Abend des 11. Juli in Berlin-Neukölln zu einer Demonstration im Gedenken an Dennis und alle Opfer von Polizeigewalt. Einen Demobericht gibt es auf de.indymedia.org und Fotos unter pm_cheung und Kietzmann. Hier der Redebeitrag von unserer Seite:

Redebeitrag von Anarchist Black Cross Berlin
zur Demo in Solidarität mit Dennis und allen Opfern von Polizeigewalt

Wieder einmal sind wir gezwungen einen weiteren Namen auf der endlosen Liste derjenigen einzutragen, die durch die Hand von Bullen ums Leben gekommen sind.

Wieder einmal ist ein Mensch durch die Kugeln aus den Waffen und durch Gewaltanwendung von Polizeibeamten gestorben.

Und danach wird wieder das Gleiche passieren, wie immer werden die Bullen am Ende freigesprochen werden. Gerechtfertigt wird dieses mit scheinbar auf alles ausdehnbaren Begriffen wie Notwehr, unübersichtliche Situation, usw. Aber wir sagen: es war Mord, kaltblütiger Mord. Sie erhalten für ihr Handeln, welches Leben zerstört eine Legitimation, welche sie immer weiter machen lässt, ohne auch nur einen Gedanken an die Folgen ihres Handelns zu verschwenden.

Damit zeigen die Bullen wieder einmal ihr wahres Gesicht. Nicht das des Freund und Helfers, welches uns immer seit dem Kindesalter fälschlicherweise vorgegaukelt wird. Sondern das des mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Macht des Staates und des Kapitals verteidigenden, mit dem Knüppel um sich schlagenden, mit der Knarre um sich schießenden gefühllosen Menschen, der jede Gefühlsregung mit dem Überstreifen der Uniform abgelegt hat.

Natürlich sind die Bullen nicht die einzigen, die im Namen des Staates morden. Tagtäglich sterben Leuten in den Knästen, in den Abschiebeknästen, beim Versuch in die Festung Europa zu gelangen, auf dem Weg zur Arbeit und während dieser. Morde, welche von uns meistens wieder schnell vergessen werden oder wir sie gar nicht erst mitbekommen. Dies zeigt uns, wie alltäglich es für uns ist, dass dieses Konstrukt aus Staat und Kapital darauf aufgebaut ist, dass Menschen sterben nur um die Interessen von ein paar wenigen durchzusetzen.

Und unsere Rolle in diesem ganzen Wirrwarr von Unsicherheit und Verletzbarkeit?
Das Vorantreiben der Solidarität mit den Betroffenen von Bullengewalt und der alltäglichen Gewalt dieses System der Ausbeutung und Unterdrückung. Das Vorantreiben des Kampfes gegen die bestehenden Verhältnisse, hin zu einem lebenswerten Leben für uns alle.

Es gibt auch positive Beispiele, wie auf Bullengewalt geantwortet wird. Zum Beispiel gab es in den letzten Monaten in Berlin eine Vielzahl von solidarischen Aktionen. Auch woanders schweigen die Leute nicht: In Zürich in der Schweiz kam es am letzten Samstag zu einer kraftvollen und entschlossenen Demonstration, bei welcher eine Vielzahl von Gebäuden des Sicherheitsgewerbes und verschiedene Banken angegriffen wurden. Einen Monat zuvor wurde in Biel ein Jugendlicher von Bullen vor einen fahrenden Zug gehetzt und kam dabei zu Tode.

Kein Friede mit dem Bullenstaat!
Freiheit für alle!
Für die Anarchie!

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