Am 23. 07.20 wurde Ferhat Mayouf durch den Knast Moabit ermordet. Er kam aus Algerien, war 36 Jahre alt, Person of Color und saß
im Untersuchungsknast. Am 23.07 brannte es in seiner Zelle. Obwohl
Schliesser*innen während des Brandes vor seiner Zelle standen und er
fünf Minuten lang „Hilfe“ und „Feuer“ schrie, öffneten sie die Zellentür nicht. Jetzt sprechen sie von Suizid.
Am 23.07.20 starb ein weiterer Gefangener im Knast Moabit. In Leitmedien
wird von Suizid geschrieben, aus den folgenden Schilderungen von
Gefangenen geht aber eindeutig hervor, dass der Knast für den Tod des
Gefangenen verantwortlich ist. Es wurde keine rechtzeitige Hilfe
geleistet, obwohl der verstorbene Gefangene, welcher nach unseren
Informationen Marrokkaner war und auch schon in der Vergangenheit vom
Knast gefoltert worden ist, danach schrie. Es werden auch die Umstände
und Verhältnisse im Knast beschrieben sowie das menschenverachtende
Verhalten der Wärter*innen.
Die gesamten beschriebenen Umstände führten eindeutig zum Tod des
Gefangenen. Dementsprechend war es Mord: durch den Knast, durch die
Justiz und durch alle, welche das Knastsystem am Laufen erhalten.
hier ein Beitrag von Anti Knast AnarchistInnen* Berlin (A.K.A.B.)
Am frühen Morgen des 12. Junis 2020, geht der Vorhang auf und die
repressive Komödie des italienischen Staats gegen die Anarchisten wird
wieder aufgeführt.
Genau einen Monat nach der "Op. Ritrovo", die sieben Genossen/innen aus
Bologna getroffen hat, wurde erneut eine repressive Operation in Italien
gestartet, mit dem Ziel sieben weitere Anarchisten/innen zu „entsorgen“.
Diese wurde in verschiedener Weise angeklagt :
Bildung terroristischer Vereinigung zur Beseitigung der demokratischen
Ordnung (270a), terroristische Handlungen mit Sprengkörpern und
weiterentödlichen Vorrichtungen , Besitz und Führen von Sprengstoffen;
Anstiftung zur Straftat gegen des Staates sowie Brände und Schäden, die
durch ihre „terroristische Zielsetzung“ und den Vorwurf der
„Untergrabung der demokratischen Ordnung“ noch verschlimmert werden.
Die Anklage gegen die Gruppe ist es, eine subversive
anarchistische-aufständische Zelle gegründet zu haben, die das römische
Squat " Bencivenga Occupato" als Stützpunkt haben würde.
Die Fünf, auf denen die 270a anhängig ist, befinden sich zwischen
Italien, Frankreich und Spanien in Haft, während die anderen beiden
unter Hausarrest stehen.
Der gewählte Name für dieses monatliche Schmierentheater ist diesmal "
Operazione Byalistock" und das Szenarium ist diesmal nicht Bologna
sondern Rom.
Auch die Schauspieler wechseln , sodass wir dieses Mal die
Republik-Staatsanwaltschaft von Rom, unter der Leitung von Michele
Prestipino vorfinden. Immer vorhanden als Komparserie sind die
ROS-Carabinieri (das Spezialeinsatztkommando), die mit ihrem üblichen
Kostüm als die echten Terroristen vorkommen: Schlüpfmütze, Uniform und
geladenen Waffen. Sie betreten die Szene, durchschlagen Türen, richten
Pistolen auf Menschen.
Der Name „Bialystok“ bezieht sich auf das Buch "Anarchisten von
Bialystok 1903-1908" über das Leben und die Erfahrungen der
russisch-polnischen Anarchisten/innen und die Ereignisse vor der
Revolution 1917.
Was schließlich in der Praxis den Angeklagten vorgehalten wird, ist bei
Daniele, der Brand von drei Autos des Car Sharing von Eni S.p.A. (die
Enjoy-Autos); Claudio wird den explosiven Angriff vom Dezember 2017 auf
die Kaserne der Carabinieri von San Giovanni (Rom) vorgeworfen . Im
Falle von Paska, erneut unter Hausarrest, wird gegen 270e vorgehalten.
Die Staatsanwaltschaft von Rom hat sein Verhalten, nachdem er von den
Gefängniswärtern hart zusammengeschlagen wurde, als eine Art Anstiftung
nach außen interpretiert und damit Druck auf das Gefängnis von La Spezia
ausgeübt, was letztendlich zu seiner Überstellung geführt habe (?). Was
sie als Anstiftung bezeichnen, ist nur die spontane und entschlossene
Solidarität, die die Genossen von außen erhalten haben.
Zahlreiche Aktionen von Genossen/innen haben das gesamte Geschehen
solidarisch begleitet: die Kundgebungen vor den Gefängnissen, die
Verfassung von Schriften und solidarische Nachrichten an den Wänden.
Also einige der vielen Aktionen, die von Menschen umgesetzt werden, weil
sie diesen mörderischen und autoritären Staat nicht schweigend
tolerieren wollen.
Dieses Theater ist nur ein weiterer Versuch, uns zu beängstigen, uns zu
trennen, uns aufzuhalten und unsere Genossen/innen von den Straßen,
besetzten Plätzen und all den Orten zu entfernen; Orten, die in der Tat,
eine Brutstätte für Aufstände sein können.
Wir lassen uns nicht einschüchtern. Noch entschlossener werden wir
weiterhin unsere Solidarität in ihren vielfältigen Formen ausüben und
unsere Ideen der Freiheit, hier und überall, .
Sorgen wir dafür, dass sich diese Solidarität ausbreitet!
Anti Knast AnarchistInnen* Berlin (A.K.A.B.)
Am Freitag den 24.07.2020 findet eine Gedenkdemo zum Anlass der Ermordung von Maria B. durch die Polizei statt. Startpunkt ist um 17Uhr am Boxhagenerplatz. Gemeinsam wollen wir den Opfern tödlicher Polizeigewalt gedenken. Kein Vergeben, Kein Vergessen!
Maria
B. – Von Polizisten ermordet
Am
24. Januar diesen Jahres drangen vier bewaffnete Männer in eine
Wohnung in der Grünberger Str. in Friedrichshain ein. Sie brachen
die Tür, des in der Wohnung befindlichen Zimmers auf. Dahinter
fanden sie, wie erwartet, Maria B., die sich mit einem Messer in der
Hand am Ende des Zimmers befand. Aus 6 Metern Entfernung schossen die
Polizisten der jungen Frau in die Brust. Diese starb an den Folgen
der Attacke.
Danach
folgte die Tirade der Täter: Sie hätten richtig gehandelt, die
Reaktion sei legitim gewesen, sie seien ja für solche Situationen
„ausgebildet“.
Es
gibt viele Berufsgruppen, die regelmäßig mit Messern konfrontiert
sind: Sozialarbeiter*innen, Pfleger*innen, Türsteher*innen u.v.m.
Diese Menschen haben nicht die Möglichkeit und höchstwahrscheinlich
auch nicht den Willen ihr Gegenüber zu erschießen. Und trotzdem,
oder gerade deswegen, sind sie in der Lage, solche Situationen zu
regeln, ohne dass Menschen dabei sterben müssen. Außerdem gibt es
in Berlin den Sozial Psychologischen Dienst, Psycholog*innen die der
Polizei ohnehin zur Verfügung stehen. Und die u.a. dafür da sind,
Menschen in Krisen zu begleiten und Situationen zu entschärfen.
Da
stellt sich die Frage: warum morden Polizist*innen?
Unter
anderem, weil sie keine Strafen befürchten müssen. In gerade einmal
6% aller Fälle in denen wegen unrechtmäßiger Gewaltanwendung gegen
Poizist*innen ermittelt wird, kommt es zur Anklage. Polizist*innen
sind häufig so von sich selbst und dem Recht ihrer Tat überzeugt,
dass sie dafür sogar über Leichen gehen.
Gedenken
an Maria im Kiez verankern!
Wie
zu erwarten war, hat die Staatsanwaltschaft die „Ermittlungen“
gegen den Mörder eingestellt. Es gab weder eine anschließende
Stellungnahme, noch eine Randnotiz in irgendeiner Zeitung. Als wäre
das nicht genug, wurde eine Gedenktafel für Maria nun schon zum
vierten mal entfernt Nächsten Monat ist der Mord an Maria schon ein
halbes Jahr her und wie so viele andere Polizeimorde, komplett aus
der Öffentlichkeit verschwunden. Das wollen wir ändern!
Der
Mord an Maria muss öffentlich sichtbar bleiben! Sorgen wir gemeinsam
dafür.
Zu
viele Menschen, die von Polizist*innen ermordet wurden, sind in
Vergessenheit geraten. Es liegt in unserer Verantwortung, ihre Namen
wieder in die Öffentlichkeit zu tragen. Lasst uns gemeinsam den
Opfern tödlicher Polizeigewalt gedenken. Kein Vergeben, kein
Vergessen!
Kommt am Freitag, den 24.07. zum gemeinsamen Gedenken nach Friedrichshain! 17 Uhr Kundgebung am Boxhagener Platz 18 Uhr Demostart
Mehr Infos zu Maria findet ihr zB unter dem Punkt Maria oben auf der Seite.
Als abc Berlin beteiligen wir uns ab jetzt an der Kampagne “Death in Custody”. Institutionellen Rassismus zu benennen und zu bekämpfen, ist immer Teil einer anarchistischen Knastkritik. Die Kampagne, mit ihrer Recherche, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit, leistet hierfür einen starken und wertvollen Beitrag. Wir freuen uns über die Initiative, die hier von Gruppen ergriffen wurde und über die Möglichkeit uns an dieser Arbeit zu beteiligen.
Die bundesweite Kampagne „Death in Custody –
Aufklärung von Tod in Gewahrsam jetzt!“ veröffentlicht – anlässlich der
Ermordung von George Floyd in Minneapolis – ihre bisherigen
Rechercheergebnisse zu Todesfällen von Schwarzen Menschen und Menschen
of Color in Gewahrsamssituationen in Deutschland seit 1990. Muster
institutionellen Rassismus werden hierbei erkennbar.
Uns erreichte der folgende Bericht zu einer Aktion, bei der an den Mord an Maria B. gedacht wurde. Uns freut es sehr zu hören, dass Maria nicht vergessen ist.
„Am 23.05. versammelten sich ca. 20 Menschen am Boxhagener Platz, um an den Mord an Maria B. vor genau vier Monaten zu gedenken. Maria wurde in ihrer eigenen Wohnung in der Grünberger Str. in Friedrichshain von 4 Bullen erschossen. Während einige Leute Flyer verteilten (den Text mit mehr Informationen findet ihr unten) wurde über eine kleine mobile Anlage Musik und verschiedene Redebeiträge abgespielt. Anschließend versammelten sich noch einmal alle vor der Grünberger Str. 46 um an Maria zu gedenken. Hier wurden Blumen abgelegt, Kerzen angezündet und nochmal Flyer an vorbeikommende Passant*innen verteilt. Auf dem Rückweg kam es, zu einer Festnahme durch die Bullen. Wegen fadenscheinigen Gründen (fahren mit einem Fahrrad auf dem Gehweg), wurde eine Person mit auf die Wache genommen, kontrolliert mitsammt ganzkörperuntersuchung und ausziehen! Diese Aktion der Bullen ist nur als eins zu verstehen: eine absolute Provokation. Vor allem, weil es eine Aktion zum Gedenken an eine Person(Maria) war, die von eben diesen Bullen erschossen wurde. Anscheinend werden die Mörder nicht gern mit ihren Taten konfrontiert. Wir hoffen, dass die Aktion andere Menschen inspiriert, auch in diesen Zeiten Gedenken und Aktionen aufrecht zu erhalten.
***Flyertext***Maria B. – Von Polizisten ermordetAm
24. Januar diesen Jahres drangen vier bewaffnete Männer in eine Wohnung
in der Grünberger Str. in Friedrichshain ein. Sie brachen die Tür, des
in der Wohnung befindlichen Zimmers auf. Dahinter fanden sie, wie
erwartet, Maria B., die sich mit einem Messer in der Hand am Ende des
Zimmers befand. Aus 6 Metern Entfernung schossen die Polizisten der
jungen Frau in die Brust. Diese starb an den Folgen der Attacke.Danach
folgte die Tirade der Täter, was sie alles richtig gemacht hätten und
was aller, außer ihrem Verhalten falsch gewesen sei. Sie hätten ruhig
auf Maria eingeredet, gleichzeitig war die Situation unübersichtlich.
Sie hätten sich bedroht gefühlt, von einer verschlossenen Zimmertür,
welche sie kurz darauf aufbrachen. Sie kamen nicht auf die Idee, das
Zimmer wieder zu verlassen. Vier ausgebildete „Professionelle“ und eine
„psychisch Kranke“. Und trotzdem hat die Ausbildung nicht dafür
gereicht, dass alle Menschen in dem Raum überleben.Es
gibt sehr viele Berufsgruppen, die regelmäßig mit Messern konfrontiert
sind: Sozialarbeiter*innen, Pfleger*innen, Türsteher*innen u.v.m. Sie
haben nicht die Möglichkeit und höchstwahrscheinlich auch nicht den
Willen ihr Gegenüber zu erschießen. Und trotzdem, oder gerade deswegen,
sind sie in der Lage, solche Situationen zu regeln, ohne dass Menschen
dabei sterben. Genauso gibt es in Berlin den Sozial Psychologischen
Dienst, der u.a. dafür da ist mit Menschen in Krisen zu sprechen und
Situationen zu entschärfen. Und selbst der Polizei stehen eigentlich
Psycholog*innen zur Verfügung, die mit dazu gerufen werden können.Da stellt sich die Frage: warum morden Polizist*innen?Wahrscheinlich,
weil sie keine Strafen befürchten müssen. In gerade einmal 6% aller
Fälle in denen wegen unrechtmäßiger Gewaltanwendung gegen Poizist*innen
ermittelt wird, kommt es zur Anklage. Polizist*innen sind häufig so von
sich selbst und dem Recht ihrer Tat überzeugt, dass sie dafür sogar über
Leichen gehen.Gedenken an Maria im Kiez verankern!Wie
zu erwarten war, hat die Staatsanwaltschaft die „Ermittlungen“ gegen
den Todesschützen sang- und klanglos eingestellt. Es gab weder eine
anschließende Stellungnahme, noch eine Randnotiz in irgendeiner Zeitung.
Weiterhin wurde eine Gedenktafel für Maria nun schon zum vierten mal
entferntDer Mord an Maria muss öffentlich sichtbar bleiben!Sorgen wir gemeinsam dafür.Mehr Infos: https://de.indymedia.org/node/73539
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Wir sind an einem Wendepunkt angelangt. Die Morde an George Floyd – und Breonna Taylor, Tony McDade und den anderen Schwarzen, deren Leben in diesem Monat durch die Polizei beendet wurden – sind nur die jüngsten in einer historischen Reihe von Tragödien. Doch im Kontext
mit der COVID-19-Pandemie, in der der Staat Schwarze Gemeinden offen
als Überschussbevölkerung behandelt und sie dem Virus ungeschützt
ausliefert, überschritt die Arroganz und Sinnlosigkeit des von Officer
Derek Chauvin verübten Mordes eine Grenze. Unterstützt von
Hunderttausenden in den USA (und darüber hinaus)
haben die Menschen in Minneapolis deutlich gemacht, dass diese
unerträgliche Situation ein Ende haben muss, koste es, was es wolle.
Seit dem Aufstand in Ferguson 2014
haben rassistische Morde durch die Polizei in den Vereinigten Staaten
große Aufmerksamkeit erregt. Reformer*innen aller Couleur haben in der
Hoffnung, die Gewalt einzudämmen, neue Richtlinien eingeführt. Doch laut
der Police Shootings Database tötete die Polizei in den USA im vergangenen Jahr mehr
Menschen als im Jahr 2015. Wenn die Morde durch die Polizei trotz der
breiten öffentlichen Aufmerksamkeit und der Reformbemühungen weitergehen
oder sogar zunehmen, müssen wir unsere Strategie überdenken.
Wie können wir den rassistischen Morden durch die Polizei ein für allemal ein Ende setzen?
The german version ist below, the italian version is here: https://malacoda.noblogs.org/post/2020/05/30/aggiornamento-sugli-anarchici-arrestati-il-13-maggio-per-loperazione-ritrovo-it-en/
Giuseppe, Stefania, Duccio, Leonardo, Guido, Elena and Nicole, the seven anarchists arrested on May 13th, 2020, for the «Ritrovo» operation
were all released today, May 30th. Four of them are required to stay in
the municipality of residence, with return at night from 10 p.m. to 6
a.m. The same repressive measure, but without signatures at the
barracks, was also maintained for two other persons among the five who
had not been arrested on May 13th, as they were only subject to the
residence obligation. No restrictions were maintained for all the
others.
The crime of fire with the aggravating circumstance of subversion or
terrorism, of which only one person was accused, was reworded into
«damage followed by fire». The accusation of «subversive association
with the purpose of terrorism or subversion of the democratic order» has
been dropped. The accusation of «incitement to commit a crime» remains,
without the aggravating circumstance of terrorism.